Die Halle der Aufzeichnungen

Über kein Bauwerk ist wohl so viel geschrieben und gerätselt worden, wie über die große Pyramide von Gizeh. Auch wenn viele Forscher schon von einer Entschlüsselung gesprochen haben – die Pyramide hat ihre letzten Geheimnisse noch längst nicht preisgegeben.

Sie ganz zu erfahren und zu entschlüsseln, erfordert eine Synthese aus Naturwissenschaft und modernster Technik auf der einen Seite und einem hohen okkulten Fachwissen auf der anderen Seite – das eine geht ohne das andere nicht. Auch wenn ich es vor einigen Jahren noch, zumindest nicht öffentlich, geäußert habe, so bin ich heute mehr denn je davon überzeugt, dass die Pyramiden ein Vermächtnis einer uralten Zivilisation sind – der Atlanter.

Letztlich gibt es auch über Atlantis empirische Beweise und diese direkt aus den „Händen“ alter ägyptischer Priester. Schließlich hat die Spurensuche nach den unterirdischen Hallen und Kammern – Cayce nannte sie die „Halle der Aufzeichnungen“, Herodot sprach von einem beeindruckendem unterirdischen Labyrinth – auch bei den konservativen Ägyptologen nicht aufgehört. Nur offiziell spricht man natürlich nicht darüber.

Die Pyramiden als solches sind ursprünglich sicherlich niemals als Grabmal für einen Pharao errichtet worden. Es gibt keinen wissenschaftlich nachprüfbaren Beweis für Cheops als Erbauer, auch nicht die Tatsache, dass man auf dem Plateau Artefakte der „Cheops-Familie“ gefunden hat. Und die gefälschte Kartusche in den Entlastungskammern bestätigt ebenfalls nicht einen Bauherren Cheops! Schon die mathematischen und astronomischen Daten lassen ganz andere Schlüsse zu und forderten bereits die Griechen dazu auf, sich vor den Alten Ägyptern zu verneigen.

Auch wenn es in der Öffentlichkeit bestritten wird, so ist es ein offenes Geheimnis in Kairo, dass auch die konservativen Ägyptologen die Suche nach der Halle der Aufzeichnungen oder den unterirdischen Kammern und Hallen, wie es die Ägyptologen lieber formulieren, nicht aufgegeben haben.

In der Öffentlichkeit lässt man zwar seit Jahrzehnten verlautbaren, dass Cheops der Erbauer der Großen Pyramide ist und das es keine Suche nach derartigen Kammern gäbe, doch die Realität sieht anders aus. Was bleibt den Ägyptologen auch anderes übrig, als solche Spekulationen nach außen hin zu belächeln. Sie wissen längst, dass ihre Theorien irgendwann wie eine Seifenblase zerplatzen werden. Dann wäre da aber noch die Sache mit den politischen und religiösen Weltanschauungen. Man käme gegenüber der Schar von Milliarden Moslems weltweit sicherlich in arge Erklärungsnot, würde man öffentlich erklären müssen, dass die Große Pyramide vielleicht doch das Vermächtnis einer Jahrtausende älteren Zivilisation ist. Zugegeben, auch christliche und jüdische Vertreter der Glaubensgemeinschaften würden sicherlich in ähnliche Erklärungsnot gelangen, würde man erklären müssen, dass es vor Abraham noch viel ältere Stammväter anderer Zivilisationen gab. Was ihnen letztlich bleibt, ist etwas Zeit, um nach passenden Erklärungen zu suchen.

Nicht ohne Grund geht man bei der weiteren Erforschung des Gizeh-Plateaus, insbesondere der Sphinx und der Großen Pyramide, äußerst behutsam und geheimnisvoll vor. Beweise, welche die herkömmlichen – nichtbewiesenen – Theorien über die Erbauer entkräften würden, liegen längst vor. Davon ist auszugehen.

Wie viel Angst mit im Spiel ist, verdeutlichte die Öffnung des Verschlusssteines im „Gantenbrink-Schacht“ im September 2002. Die ganze Live-Übertragung glich eher einer besseren Hollywood-Verfilmung. Schließlich kam sehr schnell ans Tageslicht, dass die sogenannte Öffnung gar nicht live stattfand sondern bereits einige Wochen zuvor erfolgt war. Eine echte „Live-Übertragung“ hätte zu unangenehmen Überraschungen führen und die Ägyptologen in große Erklärungsnöte bringen können. Auf das große und lukrative Medienspektakel wollte man schließlich auch nicht verzichten und so entschloss man sich zu der Hollywood-Variante.

Die heutige Ägyptologie kann man in vier Schwerpunkte einteilen:

  1. Die Feldforschung, die klassische Ausgrabung mit Schaufel und Besen
  2. Die Auswertung von Fundstücken und Inschriften
  3. Die Schriftexperten, die sich überwiegend mit den „toten“ und lebendigen Sprachen der verschiedenen Epochen und Kulturen befassen
  4. „Verbotene oder geheime Ägyptologie“, über die selbst internationalen Fakultäten und archäologische Institute kaum informiert sind

Es sollte dabei auch berücksichtigt werden, dass der heutigen, modernen Archäologie – im High-Tech-Zeitalter – weitreichende Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die z. B. der Feldforschung sehr dienlich sein können. Das bekannteste Beispiel, wie nützlich Hightech sein kann, bewies die Untersuchung im Gantenbrink-Schacht. Ohne diese technischen Hilfsmittel geht es heute kaum noch, das wissen auch die modernen Archäologen. Das Problem, dass sich dadurch aber ergibt, betrifft im Grunde den Sicherheitsbereich. Denn in dem Moment, in dem man auf fremde Hilfe angewiesen ist, ist die Kontrolle über das, was an die Öffentlichkeit geraten darf, nicht mehr hundertprozentig gegeben.

Es gibt Jahrhunderte und sogar Jahrtausende alte Überlieferungen über verborgene Kammern und Labyrinthe in Verbindung mit der Großen Pyramide, nach denen viele Forscher und Wissenschaftler in den vergangenen Jahrhunderten gesucht haben. Die wirkliche Initialzündung lieferte aber der „schlafende Prophet“ Edgar Cayce (1877-1945) im vergangenen Jahrhundert. Der Amerikaner hat in vielen seiner Trancesitzungen über die Epoche von Atlantis und der damit verbundenen Ankunft der Menschheit auf der Erde berichtet. Laut Cayce endete die Zeit der Atlanter mit der Sintflut etwa 10.000 v.Chr.. Einige der Atlanter konnten der Katastrophe entgehen, gelangten in das Niltal und wurden somit die Begründer der ägyptischen Zivilisation. Eine besonders häufig wiederkehrende Schilderung Cayces in seinen Trancezuständen betraf „Hinweise“ auf Ägypten als Aufbewahrungsort geheimer alter Schriften. Nach seinen Angaben soll etwa um 10.500 v.Chr. ein großer unterirdischer Raum angelegt worden sein, der eine Bibliothek des Wissens der untergegangenen Zivilisation von Atlantis enthalte:

„Diese befindet sich in einer Position, dass, während die Sonne über dem Wasser aufgeht, die Linie des Schattens (oder des Lichts) zwischen die Vorderpranken der Sphinx fällt (…). Zwischen Sphinx und Fluss…“

Auch ein Zeitpunkt für die Wiederentdeckung wurde von Cayce genannt: Gegen Ende des 20. Jahrhunderts, wenn „die Zeit erfüllt“ sei.

Cayce war noch eine weitere Initialzündung zu verdanken. Er brachte nämlich Atlantis mit ins Spiel, eine Theorie, die von heutigen Archäologen – zumindest offiziell – abgelehnt wird. Atlantis wird immer wieder zu Recht mit dem Bau der Pyramiden – insbesondere aber mit dem Gizeh-Plateau – in Verbindung gebracht.

Was berichtet uns Herodot?

Herodot stammte aus Halikanassos, einer Stadt in der Südwestecke Kleinasiens. Das politische Geschehen seiner Zeit war sehr unruhig, was vielleicht ein Grund dafür war, dass er zu einem reisenden Historiker wurde. So bereiste er ganz Kleinasien, Italien, Sizilien, Südrussland, Zypern und Syrien. In Babylonien hielt er sich längere Zeit auf. Im Jahre 448 v.Chr. erreichte er Ägypten, das Land der Pharaonen. Vor ihm bereiste bereits sein Landsmann und Naturphilosoph Hekataios (etwa 550 – 480 v.Chr.) das Land der Ägypter.

Herodot notierte während seines Aufenthaltes in Ägypten alles, was ihm von seinen verschiedenen Gesprächspartnern berichtet wurde. Er war nie ein reiner Historiker. So berichtete er auch oft über die Geographie und Topographie der besuchten Gegenden.

„Jede Geschichte muss in ihrem geographischen Raum betrachtet werden, und jeder geographische Raum hat seine Geschichte.“

Zur Zeit Herodots gab es zwischen den Ägyptern und den Griechen intensive Handelsbeziehungen. Artaxerxes I (465 – 424 v.Chr.), der das Land am Nil regierte, schickte ägyptische Knaben zum Sprachunterricht nach Griechenland; umgekehrt kamen auch griechische Landsleute in das Land der Pharaonen, um dort zu leben und zu arbeiten.

Herodot sprach kein Ägyptisch, so war er stets in Begleitung eines Dolmetschers. Unter den vielen verschiedenen Gesprächspartnern waren wohl die wichtigsten die Priester aus Theben, Memphis und vor allem aus Heliopolis.

Noch abenteuerlicher wird es bei Herodot, wenn wir uns seine Berichte über ein zum Teil unterirdisches Labyrinth vor Augen führen.

„Ich habe es noch gesehen (das Labyrinth); es übersteigt alle Worte. Wenn man in Griechenland die ähnlichen Mauerbauten und andere Bauwerke zusammennähme, so steckt in ihnen noch nicht so viel Arbeit und so viel Geld wie in diesem einen Labyrinth. Dabei ist doch der Tempel von Ephesos und der auf Samos recht ansehnlich. Gewiss übertrafen schon die Pyramiden jede Beschreibung, und jede von ihnen wog viele große Werke der Griechen auf; das Labyrinth aber überbietet sogar die Pyramiden. Es hat zwölf überdachte Höfe, deren Tore einander gegenüberliegen, sechs im Norden, sechs im Süden, alle dicht nebeneinander. Rings um alle läuft eine einzige Mauer. Zwei Arten von Kammern sind in diesem Gebäude, unterirdische und darüber oberirdische, zusammen dreitausend, je tausendfünfhundert von beiden Arten. Durch die oberirdischen Räume bin ich betrachtend selbst gegangen und spreche aus eigener Erfahrung; von den Kammern unter der Erde habe ich mir nur erzählen lassen. Denn die ägyptischen Aufseher wollten sie auf keinen Fall zeigen, sie erklärten, dort befänden sich die Särge der Könige, die dieses Labyrinth von Anfang an gebaut hatten, und die Särge der heiligen Krokodile. So kann ich von den unteren Kammern also nur sagen, was ich gehört habe, die oberen, die ich mit eigenen Augen sehen konnte, sind ein geradezu übermenschliches Werk… An die Ecke am Ende des Labyrinths stößt eine vierzig Klafter große Pyramide an, in die riesige Figuren eingehauen sind. Ein unterirdischer Gang führt in das Innere der Pyramide… Doch ein noch größeres Wunderwerk bietet der sogenannte Moeris-See, an dessen Ufern dieses Labyrinth errichtet ist… dass er ein Menschenwerk und künstlich gegraben ist, sieht man deutlich. Denn etwa in der Mitte des Sees stehen zwei Pyramiden, die fünfzig Klafter hoch aus dem Wasser hervorragen und ebenso tief hineinreichen. Auf beiden Pyramiden steht ein Kolossalbild aus Stein, eine auf einem Thron sitzende Figur…“

Diese Beschreibungen Herodots hinterlassen eine Flut von Fragen. Ein Labyrinth noch überwältigender als die Pyramide selbst? Allen Spekulationen zum Trotz berichtet er immer wieder, dass er die oberirdischen Kammern selbst gesehen hat. Seine Berichte von den unterirdischen Kammern hinterlassen bis heute nichts als große Fragezeichen. Oder gibt es sie vielleicht doch?

Einige Archäologen sind heute der Meinung, das geheimnisvolle Labyrinth sei bereits im Jahre 1843 durch den deutschen Archäologen, Richard Lepsius (1810 – 1884) entdeckt worden. Dabei soll es sich um die Grabpyramide mit den umliegenden Ruinen des Pharaos Amenemhet III (12. Dynastie 1844 – 1797 v.Chr.) handeln, die Lepsius seinerzeit nahe der heutigen Oase El Fayoum lokalisierte.

Bei dem Vergleich mit der Beschreibung Herodots über das unterirdische Labyrinth ist heute davon auszugehen, dass es sich bei den alten Ruinen bei El Fayoum nicht um das besagte Labyrinth handelt. Nichts von den überdachten Höfen, den über tausend Räumen, riesigen Figuren und der kolossalen Figur aus Stein ist in El Fayoum entdeckt worden.

Was berichten uns die arabischen Historiker?

Eine von heutigen Gelehrten nicht gerne erwähnte Überlieferung ist das Werk „Hitat“ von dem arabischen Historiker Ahmed Al Makrizi (1364 – 1442 n.Chr.).

Im „Pyramidenkapitel“ seines Werkes trug Al Makrizi alle seinerzeit bekannten und verfügbaren Dokumente zusammen und schrieb sie nieder.

Demnach wurde die Pyramide von dem weitsichtigen König Saurid errichtet. Gott persönlich habe ihn in der „Kenntnis der Sterne“ unterwiesen und ihm kundgetan, es werde eine Katastrophe über die Erde kommen, doch ein Rest der Welt übrigbleiben, in dem Wissenschaften nötig seien. Daraufhin habe Saurid alias Hermes alias Idris die Pyramide erbaut:

„Es gibt Leute, die sagen: Der erste Hermes (der ägyptische Thoth), welcher der ,Dreifache‘ in seiner Eigenschaft als Prophet, König und Weiser genannt wurde (er ist der, den die Hebräer Henoch, den Sohn des Jared, des Sohnes des Mahalalel, des Sohnes des Kenan, des Sohnes des Enos, des Sohnes Seths, des Sohnes Adams – über ihm sei Heil – nennen, und das ist Idris), der las in den Sternen, dass die Sintflut kommen werde. Da ließ er die Pyramide bauen und alles, worum er sich sorgte, dass es verloren gehen und verschwinden könnte, bergen, um die Dinge zu schützen und wohl zu bewahren.“

Der arabische Geschichtsschreiber Abd Al-Hakam meint dazu:

„Meiner Ansicht nach können die Pyramiden nur vor der Sintflut erbaut worden sein; denn wären sie nachher erbaut, so würden die Menschen über sie Bescheid wissen.“

Angesichts der heute bekannten Fakten, also der Tatsache, dass wir keinerlei Überlieferungen aus der Zeit der Pharaonen zur Verfügung haben – Baupläne, Hieroglypheninschriften und so weiter –, klingen die Aussagen aus dem alten Werk „Hitat“ recht schlüssig. Besonders zwei Aspekte stoßen dabei besonders auf Gehör: Der Name Henoch und die Sintflut – sowie die damit immer wieder auftretenden Kulturbringer – und das weltweit! Die weltweiten Überlieferungen einer großen Flut finden wir auch im alten Ägypten – wie auch nicht anders zu erwarten –, aber interessanterweise in Verbindung mit der Erbauung der großen Pyramide. Also vielleicht doch eine alte, hochentwickelte Zivilisation?

Dieser Henoch wird auch gleichgesetzt mit dem ägyptischen Weisheitsgott und Kulturbringer Thoth, den wir bei den Pharaonen oft als ibisköpfige Person dargestellt finden.

Der bekannte Gelehrte und Priester aus Heliopolis, Manetho, der das Geschichtswerk „Aigyptiaka“ verfasste, bezog seine Informationen, wie es heißt, direkt von Inschriften auf den Säulen verborgener unterirdischer Tempel Thebens. Diese uralten Texte habe der große Kulturbringer Thoth eigenhändig in jene Steine eingraviert. Der „griechische Thoth“ war Hermes. Von dessen zweitem Sohn Agathodaimon wird berichtet, er habe die von seinem Vater als Hermetische Schriften bezeichneten Texte nach der Sintflut auf Papyrusrollen übertragen und dann wieder in unterirdische Geheimtempel gebracht.

Zu Beginn des 12. Jahrhunderts n.Chr. berichtet der arabische Gelehrte Abd Al Rahim al Kaisi im „Hitat“:

„Al-Mamun hat die große Pyramide, die gegenüber von Al-Fustat liegt, geöffnet… Ich suchte ihr Inneres auf und erblickte ein großes gewölbtes Gemach, dessen Basis ein Viereck bildete, während es oben rund war. In der Mitte befand sich ein viereckiger Brunnenschacht von 10 Ellen Tiefe. Steigt man in ihn herab, so entdeckt man auf jeder seiner 4 Seiten eine Pforte, die zu einem großen Raume führt, in dem Leichname liegen, Söhne Adams. Sie sind mit einer großen Zahl von Leichentüchern bedeckt; auf jedem liegen mehr als hundert Tücher, die durch die lange Zeit morsch und schwarz geworden sind.“

Eine weitere Überlieferung aus dem Hitat, Kapitel 26, berichtet von der Existenz unterirdischer Pforten:

„Diese Pyramiden haben unter der Erde Hohlräume, an die sich (jeweils) ein gewölbter Gang anschließt. Jeder Gang ist 150 Ellen lang.“

(Das sind zirka 79 Meter, denn der Durchschnittswert der ägyptischen Elle beträgt 0,525 Meter.)

Womit uns wieder Herodot und sein Bericht über das beeindruckende unterirdische Labyrinth einfällt.

Herodot selbst, soviel wissen wir, war nicht in der großen Pyramide; dennoch hatten ihm während seines Aufenthaltes in Ägypten die Priester und andere Informanten von unterirdischen Kammern berichtet. Dass den arabischen Chronisten, die auch von den unterirdischen Kammern berichten, die Überlieferungen Herodots vorlagen, steht wohl außer Frage. Dennoch gibt es zwei Aspekte, die in den folgenden Auszügen aus dem Hitat besonders auffällig sind. Zum einen ist es der erwähnte „Brunnenschacht“, der – wie wir heute wissen – tatsächlich existiert. Der aber weitaus interessantere Aspekt ist der Hinweis auf die Leichname, die „Söhne Adams“. Warum sollte ein arabischer Gelehrter über die biblischen Urväter berichten? Nehmen wir an, die Chronisten hätten absichtlich die Realität mit der Phantasiewelt verwechselt, so sollte man doch erwarten, dass sie, statt über christliche Stammväter zu berichten, über die arabischen Stammväter, die Vorfahren Mohammeds, „1001-Nacht-Geschichten“ in die Welt setzen.

Doch vergessen wir für einen Moment 1001 Nacht und glauben wir dem Augenzeugenbericht des Al Kaisi über die „Söhne Adams“ und die Leinentücher unter der großen Pyramide von Gizeh. Warum sollte er sich diesen Bericht ausdenken?

Das Interesse der Freimaurer

Über das besondere Interesse der Freimaurer an der großen Pyramide ist besonders in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr publiziert worden. Nicht zuletzt die Ein-Dollar-Note der Vereinigten Staaten, auf der die Pyramide abgebildet ist, steht in einen direkten Zusammenhang zum Freimaurertum und dessen Ideologie. Vergessen werden sollte dabei auch nicht der Seeadler, der ebenfalls auf der Geldnote dargestellt wird und der mit dem altägyptischen Phönix und letztlich mit den Geheimnissen des alten Priesterzentrum Heliopolis in direktem Zusammenhang steht. Vergessen wir in Zusammenhang mit Heliopolis auch nicht die große Bedeutung der Obelisken. Heute stehen nicht nur in den großen Städten dieser Welt Obelisken, auch vor den großen Machtzentren London (der „City“), Washington, New York und auf dem Petersplatz in Rom stehen die alten ägyptischen Obelisken.

Was in der Weltpolitik gilt, trifft teilweise auch auf Ägypten zu. Denn in den vergangenen Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten ist das Interesse an Ägypten, und vor allem an dem Gizeh-Plateau, durch einflussreiche Gruppen merklich gestiegen. Bereits in den vergangenen zwei Jahrhunderten waren es vor allem die Freimaurer, die ihre Forscher finanziell unterstützten. Der amerikanische Ägyptologe Professor Henry Breasted (1865 – 1935) studierte bei dem renommierten deutschen Philologen Prof. Adolf Ermann. Seine weitere erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn wurde finanziell durch keinen Geringeren unterstützt als durch den Freimaurer J. D. Rockefeller, zu dem er eine freundschaftliche Beziehung pflegte. Rockefeller jr. ermöglichte es schließlich auch, dass im Jahre 1924 der erste ägyptische Lehrstuhl in den Vereinigten Staaten gegründet wurde. Durch weitere finanzielle Unterstützung gelang es Breasted, das Oriental Institute of Chicago zur führenden Fakultät der Welt zu machen.

Auch andere namhafte britische Forscher wie beispielsweise W. M. Flinders Petrie, sein Vater William Petrie oder Oberst Howard Vyse und sein Forschungsteam gehörten selbiger Bruderschaft an.

Im Sommer 1906 traf sich Flinders Petrie mit James H. Breasted in London. Breasted wurde von einem jungen Mann namens John Ora Kinnaman begleitet, der ebenfalls die Bekanntschaft von Flinders Petrie machte. Petrie und Breasted entwickelten sich zu renommierten Ägyptologen und prägen bis heute das Bild der konservativen Lehrmeinung.

Auch bei dem Archäologen John O. Kinnaman (1877 – 1961) konnte man auf eine sehr erfolgreiche und seriöse Karriere zurückblicken. Kurz vor seinem Tod begründete Kinnaman eine Stiftung, die heute unter dem Namen Kinnaman Foundation for Biblical and Archaeological Research von Albert J. McDonald geleitet wird.

Besonders interessant ist im Zusammenhang mit Kinnaman, dass man bei der Inventur seines Erbes auf eine große Anzahl von Skizzen und Berichten über einige Forschungsreisen des Archäologen stieß, die unter anderem nach Ägypten führten. Bei seinen acht Aufenthalten seit 1929 traf er sich sechs Mal mit Flinders Petie und zwei Mal mit J. H. Breasted. Diesen Zusammenkünften maß man zunächst nichts besonders bei, bis plötzlich eine von Kinnaman besprochene Tonbandaufzeichnung auftauchte. Diese Aufzeichnung wurde im August 1955 bei einer Zusammenkunft der Freimaurer-Loge von Nord-Kalifornien abgespielt, bei der Kinnaman einen Vortrag gehalten hatte. Ihr Inhalt berichtet über Entdeckungen, die Kinnaman gemeinsam mit Fliners Petrie im Frühjahr 1928 in der Großen Pyramide gemacht haben will:

„In der Großen Pyramide existieren Beweise, die 45.000 Jahre alt sind.“

Kinnaman behauptet, gemeinsam mit Petrie bereits 1925 innerhalb der Großen Pyramide einen Raum geöffnet zu haben. An diesen Raum sollen zwei Kammern grenzen, die nach Süden hin verlaufen. Darin sollen sich Berge von Schriftrollen mit Hieroglyphen mit einer anderen Schrift sowie unbekannte Apparaturen befunden haben,

„… die nicht von dieser Erde stammten.“

All diese Artefakte sollen genaue Auskunft über die wahren Baumeister der Pyramide geben.

Nun fragt man sich natürlich, warum über so eine sensationelle Entdeckung bisher nie etwas berichtet wurde?

Kinnaman selbst berichtet, dass sowohl er als auch Petrie zu der Überzeugung gelangt seien, dass die Menschheit für derartige Informationen noch nicht reif sei:

„Wir schworen einen Eid darauf, die Sache zu unseren Lebzeiten nicht öffentlich bekannt zu geben.“

Was auch immer an der Geschichte dieser renommierten Wissenschaftler dran sein mag, der Zusammenhang zwischen Freimaurertum – ihrer Ideologie und Symbolik – und der Großen Pyramide ist nicht von der Hand zu weisen und könnte als ein Indiz dafür verstanden werden, dass Breasted, Petie und Kinnaman wirklich eine bedeutende Entdeckung gemacht haben, die sie der Öffentlichkeit vorenthielten.

Die Suche hat nicht aufgehört…

Bis heute geht die fieberhafte Suche nach unterirdischen Kammern auf dem Gizeh-Plateau weiter. Der Weltöffentlichkeit gegenüber verhalten sich die Ägyptologen diesbezüglich natürlich sehr reserviert. Fest steht, dass insbesondere die Cayce-Readings ein Startschuss für eine jahrzehnte lange Suche nach unterirdischen Hallen waren, die bis heute anhält. Seit vielen Jahrzehnten wurde immer wieder mit neuester Technik nach unterirdischen Hallen und Kammern gesucht.

Ein Highlight war z. B. die Untersuchung des Osiris-Schachtes, am Aufgang zwischen der Sphinx und der Chephren-Pyramide vor einigen Jahren.

Es gab aber in den vergangenen Jahren viele andere Untersuchungen nach unterirdischen Kammern und Hallen rund um die Sphinx und die Große Pyramide, deren Aufzählung hier zu weit führen würde.

Erst kürzlich wurde ein weiterer Hohlraum zwischen Sphinx und Osiris-Schacht entdeckt. Aber das ist nicht alles, denn bereits vor wenigen Jahren gab es in Kairo eine Entdeckung, die zum Staatsgeheimnis erklärt wurde…

Bereits in meinem ersten Buch „Den Göttern auf der Spur“ habe ich das Thema um die Suche nach den unterirdischen Hallen ausführlich behandelt.