Banken, Brot und Bomben 2 (Wunstorfer Stadtanzeiger 20.12.2003)

Drittes Buch von Stefan Erdmann erschienen

Hagenburg (jan). Vor wenigen Tagen erschien der zweite Band des Buches „Banken, Brot und Bomben“ des Hagenburgers Stefan Erdmann. Schon mit seinem Erstlingswerk „Den Göttern auf der Spur“ machte er sich einen Namen. Mit dem Erscheinen des vorliegenden Bandes schlägt er einen Bogen von Politik und Wirtschaftsmacht im 20. Jahrhundert bis zu Ausblicken auf das, was in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten ist. Berichte über Netzwerke von Freimaurerlogen und Energielobbyisten, Hochfinanz und Medienmogule bis zu den Hintergründen des Anschlags auf das World Trade Center und die amerikanische Nahost-Politik werden in dem Buch behandelt.

Im Gespräch mit dem Autor fragte der Stadtanzeiger nach Inhalten, Hintergründen und Schlussfolgerungen.

Stadtanzeiger: In dem zweiten Band Ihres Werkes „Banken, Brot und Bomben“ warnen Sie vor einem drohenden 3. Weltkrieg, der in absehbarer Zeit bevorstünde. Wer sollte, Ihrer Meinung nach, ein Interesse daran haben, einen solchen Krieg – gerade im Hinblick auf die mittlerweile vorhandenen Waffensysteme – auszulösen und welche Teile der Erde wären davon betroffen?

Erdmann: Zunächst einmal möchte ich vorwegschicken, dass ein möglicher 3. Weltkrieg ein ganz anderes Gesicht zeigen wird als die zurückliegenden ersten Weltkriege. Bei einem möglichen 3. Weltkrieg wird es sich wohl eher um einen lang anhaltenden Flächenbrand handeln, der sich über einen Zeitraum von vielen Jahren hinziehen kann und möglicherweise im Mittleren und Nahen Osten seinen Anfang nehmen wird. Es geht vielmehr um die Frage, ob die drei Weltkriege von langer Hand geplant waren, wie das unter anderem aus alten Aufzeichnungen hervorgeht. In diesem Zusammenhang beleuchte ich im zweiten Band unter anderem die Hintergrundpolitik der Russischen Revolution, des 1. und 2. Weltkrieges und vor allem die juristische Situation der Bundesrepublik – die den wenigsten Bundesbürgern heute bekannt ist – nach dem zweiten Weltkrieg. Ist die BRD heute wirklich souverän, oder liegt der zum Teil unerklärlichen deutschen Politik eine übernationale Fremdbestimmung zu Grunde? Besonders Europa spielt in diesem „globalen Schachspiel“ eine entscheidende Rolle. Die Frage, die sich stellt, ist die, ob ein vereintes, starkes Europa überhaupt gewollt ist, oder ob die übernationale Politik ein ganz anderes Europa anstrebt? Vergessen wir dabei nicht, dass Deutschland dabei eine zentrale Rolle spielt! Betrachtet man den Rüstungswahn der Großmächte, allen voran den der USA, braucht man kein Prophet zu sein, um zu erkennen, was die politische Zukunft bringen wird. Das Ergebnis der gezielten Aufrüstungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg führte dazu, dass Europa zu einem atomaren Pulverfass wurde, das trotz aller Abrüstungsfloskeln der letzten Jahrzehnte immer noch eine unvorstellbare Bedrohung für Millionen von Menschen darstellt. Hat die übernationale Politik dadurch gezielt die Grundlagen geschaffen, dass ein Dritter Weltkrieg und ein „Hauptschlachtfeld“ Europa sein wird? Wer hat denn zum Beispiel Russland nach dem 2. Weltkrieg wirklich aufgerüstet? Der US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger hat einmal gesagt: „Das Schlachtfeld des nächsten konventionellen Krieges wird Europa sein und nicht die Vereinigten Staaten.“ In diesem Zusammenhang erhalten auch die verschiedenen Prophezeiungen über einen 3. Weltkrieg und den Einsatz von atomaren und chemischen Waffen einen sehr realistischen Bezug. Unzweifelhaft geht aus den Schauungen hervor, dass eines der Schlachtfelder im 3. Weltkrieg Europa sein wird – mit unvorstellbaren und kaum absehbaren Folgen!

Stadtanzeiger: Im Schlusswort Ihres Buches bezeichnen Sie diesen Krieg als eine Art „Reinigung“, einen „Neuanfang politischer, gesellschaftlicher und vor allem auch religiöser Strukturen“. Wie dürfen wir das verstehen?

Erdmann: Es wird kein Ende der Welt bedeuten, so wie es viele Weltuntergangspropheten predigen, um den Menschen Angst einzuflößen. Man könnte diese Zeit wohl eher als eine Art Übergangsstadium – einen zyklischen Wendepunkt – bezeichnen, den es in vergangenen Zeitaltern immer wieder gegeben hat und der, hinsichtlich der gegenwärtigen Situation auf unserem Planeten, das Ergebnis gezielter Machtpolitik elitärer Gruppen und Organisationen ist, die durch ihre hegemoniale Politik der Welt ein neues Gesicht – eine Neue Weltordnung – verleihen möchten. Wenn dieses Ziel überhaupt erreicht werden sollte, so kann man sicher sein, dass dies nur von kurzer Dauer sein wird und das ihr Scheitern vorbestimmt ist. Das wiederum würde automatisch zu veränderten politischen, gesellschaftlichen und religiösen Strukturen führen.

Stadtanzeiger: Sie bezeichnen die Medien als vierte Macht im Staat. Von politischen Machthabern würden sie instrumentalisiert, um die Welt ins Chaos zu stürzen. Das Ergebnis daraus sei „eine Gesellschaft von überaus gutfunktionierenden und weltanschaulichen Dummköpfen“. Gehen Sie da nicht ein wenig hart mit uns ins Gericht?

Erdmann: Nein, keineswegs! Die Möglichkeit der Manipulation der Massenmedien hat unabsehbare Folgen für den heutigen Menschen. Der amerikanische Autor Des Griffin hat dazu einmal bemerkt: „Wie ändert man die Ideale einer Nation? Nun, man braucht lediglich zu verändern, was in Schulen, Colleges und Universitäten, in Kirchen und Massenmedien gelehrt wird.“ Besonders nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand eine gezielte Umerziehung durch die Macht und den gezielten Einfluss der Medien statt. Die Möglichkeit der politischen und gesellschaftlichen Einflussnahme von Fernsehen, Rundfunk, Film und Presse hat heute unvorstellbare Ausmaße erreicht. Wer an den Schalthebeln dieser Medienmacht sitzt, bestimmt die Inhalte, also das, was wir die „öffentliche Meinung“ nennen. Ist die „öffentliche Meinung“ also nur die von den Medien veröffentlichte Meinung, die von den Massenmedien erst erzeugt wird? Viel mehr noch betrifft das auch die geschichtliche und historische Vergangenheit und letztlich die Voraussetzungen, die sich daraus für die geschichtliche Gegenwart ergeben. Warum sind selbständiges Denken und Bildung gar nicht mehr gewünscht? Wenn Studien heute zum Beispiel den Bildungsnotstand von Schülern offen legen, dann vergessen sie dabei, dass unsere Kinder das letzte Glied in einer langen Kette von Missständen sind! Fest steht, dass durch Zeitungen, Nachrichtenmagazine, Rundfunk und Fernsehen nicht nur informiert wird, sondern auch gezielt programmiert wird. Warum werden lieber Milliarden in die Rüstung statt in die Bildung einer Nation investiert? Der Plan, eine Neue Weltordnung zu installieren, wird mit allem Nachdruck vorangetrieben und ist bereits zu weiten Teilen umgesetzt. Dazu ist die totale Kontrolle und Überwachung der Massen erforderlich und das ist mit den heutigen Mitteln leichter möglich, als jemals zuvor.
Stadtanzeiger: Unter Zuhilfenahme von Mikrowellen, TV-Hypnose und anderer Mittel sollen die Mächtigen dieser Welt in der Lage sein, unsichtbare Einflussnahme auf das Bewusstsein des Menschen zu nehmen. Nicht nur gezielt auf Einzelne, sondern sogar auf ganze Länder. Glücksgefühle, Depressionen, bestimmte Verhaltensmuster sollen den Menschen so eingeimpft werden können. Eine Welt, die Orwells „1984“ nicht unähnlich ist. Wenn das möglich ist, weshalb sollten wir uns dann nicht gleich in unser Schicksal fügen.

Erdmann: Die größte Gefahr, der die Menschheit heute gegenübersteht, sind zweifellos – neben der Bedrohung durch atomare, biologische und chemische Waffen – die vielschichtigen Möglichkeiten der unsichtbaren Einflussnahme auf das Bewusstsein des Menschen. Mind Control ist Gegenwart! Die Auswirkungen sind kaum absehbar. Die Möglichkeiten, die sich dadurch für die Mächtigen dieser Erde, für Regierungen, Militär und Geheimdienste ergeben, sind kaum vorstellbar – manch einer mag es für Science Fiction halten, es ist aber die knallharte Realität, der die Menschen heute größtenteils ausgeliefert sind! Und es steht wohl außer Frage, dass viele neue Techniken durch Geheimdienst und Militär in Kriegseinsätzen, aber auch im Zivilleben, bereits zum Einsatz kommen. Dazu kommt, dass unsichtbare Kriegsführung, zum Beispiel einer Regierung, wohl kaum mehr gegenüber der Bevölkerung gerechtfertigt werden muss, schließlich weiß das Volk ja gar nicht, was beispielsweise ein Projekt wie HAARP alles imstande ist zu bewirken. Man sollte sich aber auch darüber im klaren sein, dass die technischen Möglichkeiten, die heute zur Verfügung stehen, nahezu eine totale Kontrolle über ganze Nationen bewirken können, und genau das scheint ja beabsichtigt zu sein. Die schöne neue Welt ist kein Zukunftsszenario einer weit entfernten Gesellschaft, wie es uns Science-Fiction-Autoren wie Huxley, H. G. Wells, Brzezinski oder George Orwell dargestellt haben, sie ist bereits größtenteils zur Realität geworden. Beleuchtet man in diesem Zusammenhang auch noch die politischen Hintergründe dieser Autoren, wird deutlich, dass ihr Gedankengut oder ihre Zukunftsschau, wie man es wohl besser ausdrücken sollte, nicht einfach auf visionären Gedanken basierte. Es ist wohl eher anzunehmen, dass durch genannte Personen ein bereits vorhandener und in seinen Anfangsstadien befindlicher politischer Prozess – in den sie eingeweiht waren – einfach weitergesponnen und in Science-Fiction-Version offengelegt wurde. Wie menschenverachtend beispielsweise Huntingtons Thesen auch sein mögen, seit den Anschlägen vom 11. September und den daraus resultierenden Folgen (zum Beispiel Afghanistan-Krieg, Irak-Krieg) ist wohl kaum noch daran zu zweifeln, dass es sich bei seinen Thesen aller Wahrscheinlichkeit nach um die theoretischen Grundlagen für einen Kampf (oder Krieg) der Kulturen handelt, der spätestens mit den Anschlägen in New York seinen inoffiziellen Anfang nahm. Das Lügengerüst im Zusammenhang mit den Anschlägen von New York und den daraus resultierenden Kriegen in Afghanistan und im Irak wankt immer mehr und lässt vermuten, dass diese Kriege nur der Anfang eines Flächenbrandes sein werden – mit weitreichenden Folgen! Ob sich das offensichtliche Ziel, eine Neue Weltordnung zu installieren (mit der Vormachtstellung der USA), allerdings durch derartige Pläne verwirklichen lässt, ist sehr zu bezweifeln. Was hier offensichtlich geplant ist, gleicht einem „Kreuzzug“ gegen den Rest der Welt, was gleichzeitig einen 3. Weltkrieg bedeuten könnte! Diese Personen sind nicht nur von ihrem menschenverachtenden Handeln überzeugt, sie sind auch davon überzeugt, dass eine Neue Weltordnung vonnöten sei und dass sie kommen wird, koste es, was es wolle.

Stadtanzeiger: Ihre Bücher sind hochbrisant – gibt es erste Reaktionen?

Erdmann: Ja, die gibt es. Größtenteils sind die Reaktionen – viele in Form von Leserbriefen – sehr positiv und anerkennend. Besonders im ersten Band habe ich ja Thesen aufgestellt, mit denen sich zum Beispiel die verschiedenen religiösen Lager nicht gern auseinandersetzen. Auch der zweite Band ist politisch durchweg höchst brisant. Natürlich gibt es auch weniger schöne Reaktionen, über die ich mich hier lieber nicht äußern möchte – Kritik und Gegenthesen sollten immer sachlich und wissenschaftlich sein, denn ich erhebe ja keine Absolutheitsansprüche, mit dem was ich schreibe. Die neuen Bücher finden schon aufgrund ihrer Brisanz großen Zuspruch und werden bereits in die arabische Sprache übersetzt. Auch zwei andere ausländische Verlage haben bereits Interesse gezeigt, die Bücher zu übersetzen.

Stadtanzeiger: Herr Erdmann, innerhalb von vier Jahren haben Sie drei Bücher geschrieben. Außer Ihrem Zweiteiler „Banken, Brot und Bomben“ erschien noch Ihr Erstlingswerk „Den Göttern auf der Spur“. Dürfen wir ein weiteres Buch erwarten?

Erdmann: Ja, ganz bestimmt! Es gibt verschiedene Überlegungen. Ob und wie weit ich mich allerdings politisch in einem neuen Buch äußern werde, kann ich gegenwärtig noch nicht sagen. Derzeit arbeite ich nur an dem einen oder anderen Artikel, den ich für Fachzeitschriften schreibe und auch auf meiner Homepage www.erdmann-forschung.de veröffentlichen werde. Durch meine intensive Autorentätigkeit in den letzten Jahren sind leider viele Forschungsaufgaben im Ausland viel zu kurz gekommen, da habe ich großen Nachholbedarf. Ungeachtet dessen arbeite ich seit einiger Zeit an einem Roman, der in der Zukunft spielt. Dabei geht es um einen jungen Mann, der sich, angeregt durch die Tagebücher seines Vaters, auf die Suche nach diesem macht. Seine Wanderjahre beginnen im Jahre 2018 und dauern mehr als 20 Jahre. Sie führen ihn über Südeuropa nach Afrika, in den vorderen Orient und schließlich in den Himalaja. Erscheinen wird dieses Buch aber nicht vor 2006.

Stadtanzeiger: Wir danken Ihnen für dieses informative, ausführliche Interview.

Beide Bände des Buches „Banken, Brot und Bomben“ von Stefan Erdmann sind im Ama Deus Verlag zum Preis von jeweils 19,70 Euro erschienen. Band 1: ISBN 3-9807106-1-0, Band 2: ISBN 3-9807106-0-2.