Stefan Erdmann stellt sein Erstlingswerk vor (Steinhuder Meerblick 12.9.2001)

Hagenburg (nj). Ägypten im Allgemeinen und die große Pyramide von Gizeh im Besonderen sind seine Leidenschaft. Der Hagenburger Stefan Erdmann forscht seit elf Jahren nach den Geheimnissen unserer Vergangenheit. Sein vorrangiges Forschungsziel ist dabei Ägypten mit seiner alten Kultur und den noch vielen offenen Fragen nach dem Woher und Wohin. Aber auch auf andere Teile der Erde und andere Kulturen beziehen sich seine Forschungen.

Südamerika, Skandinavien und das tiefste Afrika sind nur einige der Ziele. Seine gesammelten Erkenntnisse hat Stefan Erdmann in einem Buch zusammengefasst. Es ist seit einigen Wochen im Buchhandel unter dem Titel „Den Göttern auf der Spur“ (ISBN 3-9807106-6-1, Ama Deus Verlag, 39,70 Mark) erhältlich. Wir unterhielten uns mit dem Autor über sein Buch: Herr Erdmann, in Ihrem Buch, „Den Göttern auf der Spur“, befassen Sie sich mit der Frage, ob die Evolution uns zu dem machte, was wir heute sind, oder ob fremde Zivilisationen in unseren Entwicklungsprozess eingriffen. Sie bereisten in den vergangenen elf Jahren sechs Kontinente und forschten in den unterschiedlichsten Kulturen nach Hinweisen auf Einflüsse von außerhalb der Erde. Entgegen der vorherrschenden Meinung, die Entwicklung der Menschheit sei auf eine Reihe glücklicher Zufälle zurückzuführen und die Darwinsche Evolutionstheorie sei die einzig logische Schlussfolgerung, stellen Sie die These auf, dass es möglicherweise einen äußeren Einfluss in der Evolution des Menschen gab.

Welches war für Sie persönlich der erste Hinweis auf diese These und was veranlasste Sie, sich gerade diesem Thema zu widmen?

Die ersten Hinweise fand ich in Ägypten. Meine freie Forschungstätigkeit begann Ende 1990 in Kairo. Schwerpunktmäßig habe ich mich seit dieser Zeit mit dem Pyramidenbau, speziell mit der großen Pyramide von Gizeh, dem alten Priesterzentrum in Heliopolis und dem „Goldenen Zeitalter“ der Ägypter, der „ersten Zeit“ (Zep Tepi) beschäftigt. In dieser weit zurückliegenden Zeit, die laut den ägyptischen Königslisten bis über 30 000 Jahre zurückreicht, lebten die großen Kulturbringer („Götter“) noch gemeinsam mit den Menschen auf der Erde. Für die alten Ägypter war das eine reale Zeit. Die Spuren lassen sich noch heute bis in das alte Priesterzentrum Heliopolis zurückverfolgen. Dort lebten in der Blütezeit mehr als 13 000 Priester. Es war das größte Wissenszentrum der Antike. Die Spekulationen speziell um die große Pyramide, das heißt: den Grund ihrer Erbauung, und die Frage nach den oder dem Architekten und Bauherren, sind bis heute nicht geklärt. Zu einem Zweck ist sie sicherlich nicht erbaut worden: Als Grabstätte eines Pharao! Die mathematischen und die astronomischen Daten liefern uns einen klaren Beleg, der eindeutig gegen die Grabtheorie und somit für eine andere Nutzung spricht. Besonders interessant ist auch, dass bis zum heutigen Tag, bei vielen Archäologen, die Suche nach der ersten Zeit (zum Beispiel nach den geheimen Kammern und Hallen des Toth – ein Kulturbringer der ersten Zeit – möglicherweise mit Schriften aus der Zeit vor der Sintflut) nicht aufgehört haben! Der Name Toth, bei den Griechen wurde er später Hermes Trismegistos genannt, wird seit Jahrhunderten auch mit dem Bau der großen Pyramide in Verbindung gebracht.

Welche Reaktionen erwarten Sie von Wissenschaftlern, die Anhänger der Darwinschen Evolutionstheorie sind, auf Ihr Buch? Gibt es in diesen Kreisen überhaupt die Bereitschaft, Erkenntnisse auch einmal von einem anderen Standpunkt zu betrachten?
Zunächst einmal bin ich kein Gegner der Evolutionstheorie – im Gegenteil! Pionieren und Wissenschaftlern wie beispielsweise Charles Darwin gebührt mein größter Respekt. Stellen sie sich die Evolutionstheorie als ein Puzzle mit 200 Teilen vor. Davon sind etwa 195 Teile zusammengesetzt, fünf Teile, oder sagen wir Bausteine, sind noch nicht gefunden. Der wohl wichtigste fehlende Baustein, das so genannte „missing link“, ist die plötzliche Intelligenzwerdung des Homo Sapiens. Auf die offenen Fragen gehe ich im sechsten Kapitel meines Buches detailliert ein. Was in der Vergangenheit zu wenig der Fall war, sollte in der Zukunft verbessert werden – konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen wissenschaftlichen Fakultäten. Aber leider geht es in diesen Disziplinen auch um sehr viel Geld, um Politik und somit letztendlich um Macht! Der Darwinismus stellt in Amerika beispielsweise eine Art offizielles Glaubenssystem dar. Jeder amerikanische Wissenschaftler, der einen Zuschuss für ein Forschungsvorhaben beantragt, hat im Falle einer Unterstützung die Auflage, von dem darwinistischen Dogma nicht wesentlich abzuweichen. Erst in den letzten Jahren brechen immer mehr Wissenschaftler das alte Dogma und zeigen in alternativen Publikationen die Mängel auf und stellen neue Sichtweisen dar.

Die Lektüre Ihres Buches lenkt den Blick fast zwangsläufig auf die Schriften des Erich von Däniken. Unschwer sind einige Parallelen zu den Werken von Dänikens erkennbar. Auch er geht davon aus, dass die Zivilisation sich nur durch Signale aus dem All entwickeln konnte, die unsere Ahnen zu erheblichen Leistungen befähigten. Hat Erich von Däniken Sie in Ihrer Arbeit beeinflusst und welches Verhältnis haben Sie zu seinen Schriften?

Herr von Däniken hat in den vergangenen Jahrzehnten für die Wissenschaft Großartiges geleistet und wurde oft sicherlich zu unrecht belächelt. Ein Beleg für seinen Erfolg ist, dass er zu den erfolgreichsten Sachbuchautoren gehört. Mit seinem ersten Erfolgswerk „Erinnerungen an die Zukunft“, Ende der Sechziger, hat er mit seinen Thesen für sehr viel Wirbel gesorgt. In den orthodoxen Lagern war das natürlich nicht gern gesehen und durch seine wie ich persönlich finde, manchmal zu provozierende Art, wurde das Thema um Ufos und Außerirdische mit der Zeit in den weltweiten Medien immer mehr als Science Fiction verkauft und das sicherlich nicht zu unrecht. Das war aber nicht die Schuld von Dänikens, auch politische Gründe spielten dabei wohl eine zentrale Rolle. Ich kann dieser Welle der modernen Esoterik nicht sehr viel abgewinnen. Es wird einige Leser sicherlich überraschen, dass die Ufologie nie zu meinen zentralen Themen gehörte. Wenn es eine Gemeinsamkeit zu Dänikens Schriften gibt, dann sicherlich das Studium der ältesten, Jahrtausende alter Schriften, wie beispielsweise der Veden, das Buch des Dzyan der Hindus, die Überlieferungen der Ägypter, oder die Schriften der Sumerer und Babylonier, die um Jahrtausende älter sind als die biblischen Überlieferungen. In allen diesen alten Schriften finden wir übereinstimmend klare Hinweise auf das Vorhandensein der alten Kulturbringer in der Frühzeit der Menschheitsentwicklung, das ist nun einmal nicht von der Hand zu weisen. Die Enuma Elisch (eine babylonische Fassung der Schöpfungsgeschichte), die mehr als tausend Jahre älter ist als beispielsweise die biblische Genesis, berichtet detailliert von der Erschaffung der ersten Menschen. Den alten Überlieferungen zufolge wurden die auf der Erde lebenden Urmenschen gezielt manipuliert. Dieser Eingriff in unsere Evolution könnte den Schriften zufolge bereits vor 400 000 Jahren stattgefunden haben. Verantwortlich dafür waren laut den Überlieferungen die Anunnaki („Jene die vom Himmel auf die Erde kamen“), die den auf der Erde lebenden Urmenschen somit innerhalb von verhältnismäßig kurzer Zeit auf ein höheres Entwicklungsniveau gehoben haben. Das ist natürlich längst nicht alles, was wir über die Anunnaki aus den Überlieferungen erfahren.

Auf Ihren Forschungsreisen sind Sie vielen Menschen begegnet. Ein großer Teil Ihrer Forschungen bezieht sich auf mündliche Überlieferungen. Wie waren die Reaktionen der Menschen, denen Sie Ihr Anliegen vortrugen?

Das ist nicht richtig. Der Großteil meiner Forschungen bezieht sich eben auch auf altes Schriftgut, wie ich gerade erörtert habe. Nehmen Sie dazu auch die mathematischen und astronomischen Daten der großen Pyramide, die auf eine ganz andere Nutzung hindeuten, als es den Menschen seit Jahrzehnten vermittelt wird. Bei meiner Forschung in Afrika ist das sicherlich richtig, aber nehmen Sie nur als ein Beispiel das Wissen des Dogon-Stammes in Mali (Westafrika). Dort haben die französischen Naturwissenschaftler Griaule und Dieterlen bereits Anfang der dreißiger Jahre des vorherigen Jahrhunderts herausgefunden, dass die Dogon bereits seit Jahrhunderten umfangreiches und äußerst präzises Wissen von dem Sirius B hatten. Bis 1962 wussten moderne Wissenschaftler gar nicht, ob es den Sirius B überhaupt gibt. Erst 1962 wurde der Sirius B, der Begleiter des Sirius, im Fernrohr als ein erst schwaches Lichtpünktchen entdeckt! Das sollte uns eine deutliche Mahnung sein, das alte und umfangreiche Wissen alter und traditioneller afrikanischer Volksgruppen sehr ernst zu nehmen und vor allem mit dem gebührenden Respekt zu behandeln. Die moderne Wissenschaft kann in Afrika bestimmt noch einiges lernen, ich denke dabei zum Beispiel auch an die Anwendung uralter und bewährter Naturheilverfahren.

Welches war auf Ihren Reisen Ihr größtes Erlebnis, die schönste Begebenheit und die gefahrvollste Situation?

Meine Arbeit und meine Expeditionen und Recherchen haben mein Leben und meine Sichtweisen sehr geändert, besonders in dem Punkt unseres großen Wohlstandes, das betrifft besonders meine Zeit in Afrika. Dieser Kontinent hat immer noch eine ganz besondere und abenteuerliche Faszination. Ich habe mit den Jahren natürlich auch viele interessante und bekannte Menschen kennen gelernt. Sehr bewegt hat mich zum Beispiel meine Begegnung mit der deutschen Wissenschaftlerin Maria Reiche, 1992 in Nasca (Peru). Sie war vor damals über vierzig Jahren nach Südamerika gekommen und hatte seither die Nasca-Linien in Peru erforscht. Maria Reiche war damals bereits 88 Jahre alt und bettlägerig. Ich habe zwei Stunden an ihrem Bett gesessen und mich mit ihr unterhalten, das bewegt mich noch heute sehr, wenn ich daran zurückdenke. Natürlich hatte ich auch die eine oder andere gefahrvolle Situation zu bestehen. In Südamerika bin ich einmal am helllichten Tag überfallen worden. Na ja, und in Afrika geht es halt auch nicht immer so ganz ohne Komplikationen. Bei meiner letzten Recherche in Uganda bin ich in Auseinandersetzungen bewaffneter Stämme geraten. Die Polizei musste mir für einige Streckenabschnitte bewaffneten Schutz zur Seite stellen, um die Gebiete wieder sicher verlassen zu können. Das ist in Afrika nichts Ungewöhnliches.
Zu einer Beschreibung in Ihrem Buch konnte ich in der vergangenen Woche eine interessante Beobachtung machen. Sie nehmen des öfteren Bezug auf das Symbol des „allsehenden Auges“, also die Darstellung eines geöffneten Auges, das von einem Dreieck umschlossen wird. Unter anderem wurde dieses Auge schon an den Pyramiden von Gizeh verwendet und taucht über Jahrtausende hinweg immer wieder in unterschiedlichen Kulturen auf. Nun ziert dieses „allsehende Auge“ auch den Altar der evangelisch-lutherischen Kirche in Rehburg. Erläutern Sie bitte noch einmal die Bedeutung des Auges und die spezielle Bedeutung des Symbols in Rehburg.
Dabei handelt es sich um den „Apex-Stein“ oder das „allsehende Auge“, das seinen Ursprung in Ägypten und natürlich in dem alten Priesterzentrum Heliopolis hatte. Diese kleinen Pyramidione, und in dem Zusammenhang auch die alten Obelisken aus Ägypten, haben im Vatikanstaat bereits vor Jahrhunderten eine zentrale Bedeutung gehabt. Dabei ging es wohl auch um elitäres Wissen und alte Schriftzeugnisse aus dem alten Ägypten. Rom wird auch die Stadt der Obelisken genannt – es sind dreizehn an der Zahl. Ich habe in den vergangenen Monaten den 14-ten entdeckt und zeige in diesem Zusammenhang in meinem Buch auf, warum gerade die Obelisken heute vor den großen Machtzentren der Erde stehen, wie beispielsweise auch in London oder New York. Das ist sicherlich von großer Bedeutung! Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass auf der Ein-Dollar-Note der USA eine 13-stufige Pyramide zu sehen ist, über der auch ein „allsehendes Auge“ schwebt? Daneben übrigens, wird das Siegel durch den Seeadler symbolisiert und das erst seit 1841. Davor symbolisierte der Phönix die Geldnote, jener Phönix, der auch Kultsymbol im alten Heliopolis war! Natürlich stelle ich den Leser hier vor einige sehr brisante Fakten auch in Verbindung mit der Kirche. Wie wichtig die christliche Lehre aber bis heute ist, insbesondere die Lehre Jesu und des Neuen Testaments, vergesse ich dabei natürlich nicht. Das versuche ich dem Leser in meinem Nachwort, als eine zentrale Antwort auf viele offene Fragen mitzugeben, die ich sicherlich mit meinem Buch erzeugt habe. Übrigens stand wohl auch das Leben Jesu in einem engen Zusammenhang zum alten Ägypten.

Ihr Buch spannt einen weiten Bogen über alle Kontinente und sämtliche Zeitalter der Menschheit. Sie geben viele Antworten, werfen aber ebenso viele Fragen auf. Wer sind diese Kulturbringer denn nun wirklich, kommen Sie wieder und, falls ja, bringen sie uns Gutes oder Böses? Die Antwort auf diese Frage werden auch Sie, Herr Erdmann, nicht pauschal bereithaben. Aber Ihre Leser erhoffen sich zweifelsohne weitere Antworten. Wird es eine Fortsetzung zu Ihrem Erstlingswerk geben, wann wird Sie voraussichtlich erscheinen und welches Thema dürfen wir erwarten?

Es wird ein neues Buch geben. Dabei spielt unter anderem der alte südafrikanische Zulu, Credo Mutwa, und sein umfangreiches Wissen, das bis heute die Menschen in Südafrika in großes Erstaunen versetzt, im Mittelpunkt. Mutwa war bereits in den sechziger Jahren Autor zweier Bücher, die für großes Aufsehen sorgten. Credo Mutwa wird bis heute in Südafrika sehr verehrt – auch von großen Persönlichkeiten wie Nelson Mandela beispielsweise. Meine Forschungsarbeit in Ägypten und in Afrika wird wohl nie ganz aufhören, dazu ist Afrika einfach zu groß und zu unerforscht. Meine Suche nach der „ersten Zeit“ und altem Schriftgut steht dabei natürlich im Mittelpunkt. Einige Recherchen konnte ich bis zur Manuskriptabgabe nicht abschließen, am Victoria Lake und im westlichen Tansania bei dem Stamm der Kibonde beispielsweise. Auch Südamerika ist für mich seit Jahren ein interessantes Forschungsgebiet. Unabhängig davon werde ich Ende des Jahres einer Einladung nach Brasilia folgen. Es besteht dort bereits Interesse eines Verlegers, mein Buch in portugiesischer Sprache in Brasilien zu verlegen. In etwa drei Wochen gibt es übrigens eine Home-Page www.erdmann-forschung.de, auf der ich in Zukunft auch über aktuelle Themen und Ergebnisse meiner Arbeit berichten möchte.

Mit Stefan Erdmann, dem Autor des Buches „Den Göttern auf der Spur“, sprach Beate Ney-Janßen.