Zwischen Pyramiden und Seniorenheim (Wunstofer Stadtanzeiger 30.12.2008)

Forschung in Ägypten und der „Widdelhof“ in Winzlar bestimmen Stefan Erdmanns Leben

WINZLAR/HAGENBURG (jan). In Winzlar führte Stefan Erdmann bis zum 1. August 2008 das Senioren- und Pflegeheim „Widdelhof“. Nun hat er sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und die Einrichtung verkauft, um fortan noch mehr spannenden Themen auf den Grund zu gehen – er bereiste inzwischen mehr als 70 Länder und schrieb mehrere Bücher zu grenzwissenschaftlichen und politischen Themen. „Es wurde Zeit, eine Entscheidung zu treffen, denn die Doppelbelastung der Leitung und Entwicklung der Einrichtung auf der einen Seite, und der Forschung und der schriftstellerischen Tätigkeit auf der anderen, ist in den vergangenen Jahren einfach zu viel geworden und hat ihren Tribut gefordert“, so Erdmann. Besonders erfreut sei er darüber, dass die Einrichtung in gute und vor allem sehr kompetente Hände gegangen ist. Ein besonderer Höhepunkt war neben seinen Buchpublikationen insbesondere die Verfilmung seiner Forschungen in Ägypten. „Die Cheops-Lüge“ heißt der 2007 produzierte Film, in dem Stefan Erdmann die gängige Theorie, dass die Cheops-Pyramide als Grabstätte für einen Pharao gebaut wurde, widerlegen will. Er ist überzeugt: Die Pyramide war ein technisches Bauwerk, ursprünglich als Wasser-Hebewerk konzipiert, und vor allem viel älter als die Ägyptologen heute angeben. Bei dem 80minütigen Film handelt es sich aber nicht nur um eine reine Dokumentation, sondern um einen Dokumentar-Spielfilm, in dem Erdmann zusammen mit seinem Verleger Jan van Helsing auf Spurensuche geht. Gleichzeitig mit dem Aufbau des Seniorenheims ab 1990 entwickelte sich aber auch Erdmanns Liebe zu Ägypten. 1989 begleitete er eine Forschergruppe nach Ägypten. „Da hat sich mein Leben schlagartig geändert“, meint er. Mittlerweile hat er eine kleine Zweitwohnung in Kairo mit Blick auf das Plateau und bei mehr als 40 Aufenthalten seine Theorien entwickelt. Fünf Bücher wurden mittlerweile im Ama Deus Verlag verlegt, das neueste ist das vor wenigen Wochen erschienene Gemeinschaftswerk mit Jan van Helsing: „Die Jahrtausendlüge“. Hierüber und die über die Veränderung des Widdelhofes sprachen wir mit ihm.

Herr Erdmann, wie geht es Ihnen ohne den Widdelhof?

Ehrlich gesagt ganz gut, wenn auch noch etwas ungewohnt, aber Dinge ändern sich, alles hat seine Bedeutung und seine Zeit im Leben. Zugegeben, es war eine bedeutende und sehr erfüllende Zeit, für die ich sehr dankbar bin. Ich habe stets versucht, mich als Teil eines Ganzen zu betrachten. Wir haben mit dem Widdelhof-Team in den vergangenen Jahren herausragende Arbeit geleistet und die Einrichtung nicht zuletzt durch die Zertifizierung zu den besten Adressen im Bereich der Altenpflegeeinrichtungen heranwachsen lassen, mit einer besonderen atmosphärischen und familiären Note. Das wird sich auch durch die neuen Verantwortlichen nicht verändern und letztlich bleibt ja eine enge Verbindung durch die Seniorenwohnungen in Winzlar bestehen, die ich nicht abgegeben habe.

Seit zwei Jahrzehnten sind Sie weltweit unterwegs, vor allem aber in Ägypten haben Sie viel geforscht. Ihre Arbeit und Ihre Entdeckungen dort sind jetzt sogar verfilmt worden. Sie sagen, dass Sie den wissenschaftlichen Nachweis erbracht haben, dass die Pyramiden von Gizeh ursprünglich nicht als Grabstätten errichtet wurden.

Das ist richtig. Die gängige „Lehrmeinung“, dass die größte der Pyramiden auf dem Gizeh-Plateau – die so genannte Cheops-Pyramide – als Grabstätte für einen Pharao gebaut wurde, war nie mehr als eine haltlose Theorie, die niemals wissenschaftlich belegt wurde. Man hat ja auch nie die Mumie eines Pharao in einer der Pyramiden gefunden. Die Theorie basiert auf einem erlassenen Dekret von Napoleon Bonaparte – nicht mehr und nicht weniger! Die Cheops-Pyramide und einige andere Groß-Pyramiden der über einhundert Pyramiden in Ägypten waren rein technische Bauwerke, davon können wir heute ausgehen. Meine Arbeit hat sich seit jeher mehr auf die Große Pyramide von Gizeh gerichtet, die sicherlich nicht von Cheops erbaut wurde. Ich konnte durch eine lange Feldforschung und verschiedene Gesteins-Probenentnahmen rund um das Plateau den Nachweis erbringen, dass über lange Zeiträume Wasser durch die Große Pyramide geflossen ist. Die verschiedenen Proben wurden durch das Institut Fresenius in Dresden untersucht und bestätigt. Grundlage für den Film war eigentlich mein Buch „Geheimakte Bundeslade“, in dem ich eine Theorie des österreicherischen Ingenieurs Hermann Waldhauser untersucht habe. Dieser hatte bereits vor Jahrzehnten die Theorie aufgestellt, dass die Pyramide als Wasserhebeanlage errichtet wurde.

Wozu aber eine Wasserhebeanlage – vor allem in der Wüste?

Das möchte ich etwas relativieren. Hermann Waldhauser genießt meinen aller größten Respekt. Hermann Waldhauser hatte die Große Pyramide 1:100 nachgebaut, die sofort als technische Anlage funktionierte. In unserem Film haben wir das auch nachvollziehbar dargestellt.

Er kam letztlich zu dem Ergebnis, dass man mittels der Pyramide als Was-serhebeanlage – ein riesiger Wasserwidder sozusagen – das Mikroklima in der trockenen Region beeinflussen konnte. Sprich: Man hatte Regen gemacht. Technisch ist das zwar nachvollziehbar und es ist heute ja kein Geheimnis mehr, dass die Menschen immer danach strebten, das Wetter zu beeinflussen. Heute ist das ja bekanntlich ein wichtiger politischer Meilenstein geworden, dessen sich die großen Nationen unweigerlich bedienen. Die Auffassung Waldhausers, mit der Pyramide das Mikroklima zu beeinflussen, teile ich allerdings nicht ganz. Nach weiterführenden Forschungsergebnissen sind wir vielmehr zu dem Ergebnis gekommen, das die Groß-Pyramiden Kraftwerke waren, die durch Wasser angetrieben wurden.

Kritiker würden dem entgegenbringen, dass die Menschen vor Jahrtausenden technisch nicht so fortschrittlich waren?

Die Frage ist natürlich berechtigt. Aber womit belegen diese Kritiker das denn? Fakt ist doch, dass die so genannten modernen Ägyptologen bis heute nicht einmal den Nachweis erbracht haben, wie und mit welchen technischen Mitteln man beispielsweise die Große Pyramide errichtet hat. Mit den damaligen Kupferwerkzeugen sicherlich nicht. Und auch die verschiedenen Rampentheorien sind für die meisten heutigen Ingenieure wissenschaftlich mehr als unhaltbar. In unserem neuen Buch „Die Jahrtausendlüge“ gehen wir näher auf die offenen Fragen ein, wie und mit welchen technischen Mitteln die Errichtung der Groß-Pyramiden möglich war und wozu man diese Anlagen letztlich nutzen konnte. Da, wo der Film endet, beginnt eigentlich das Buch, denn es ist nicht ein Buch zum Film, sondern eine schriftliche Zusammenfassung der weiterführenden Forschungsarbeit mit hochinteressanten Ergebnissen. Vor allem aber die neueste Erkenntnis, die der Spiegel am 17.12.2008 veröffentlichte, bestärkt unsere Entdeckungen. Ein britischer Museumskurator hat den 2000 Jahre alten Antikythera-Mechanismus originalgetreu nachgebaut. Das Gerät funktioniert perfekt − ohne Strom und ohne Abstürze. Also ein 2000 Jahre alter Computer im Alten Griechenland! Wieso also nicht auch hohe Technologie im Alten Ägypten?

Wo wurde der Film ausgestrahlt?

Der Film ist im Internetfernsehen auf secret.tv (www.secret.tv) zu sehen und auch als DVD erhältlich. Auch eine Ausstrahlung im Fernsehen ist geplant. secret.tv hat den Film unter der Regie von Christoph Lehmann produziert. Jan van Helsing besetzt in diesem Film neben mir die zweite Hauptrolle. Er hat den Sender gegründet und hat damit wieder einmal den Zahn der Zeit getroffen.

Bei dem Namen Jan van Helsing gehen die öffentlichen Meinungen sehr auseinander. Wie erklären Sie sich das?

Na, das ist doch klar. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Autoren. Allerdings sind seine Publikationen sehr unbequem und unser heutiges, allgemein akzeptiertes Weltbild hinterfragend. Er zeigt in seinen Büchern auf, wo wir Menschen überall belogen werden – vom Genmais, der Pharma-Mafia, der Verfälschung der Bibel bis hin zu aktuellen Themen wie die heutige, künstlich erzeugte Bankenkrise oder die Lügen um den 11. September 2001. Dass er aufgrund dessen in Deutschland zu einem, sagen wir, „Staatsfeind“ erklärt wurde, hat sicherlich hier seinen Ursprung. Tatsache ist vor allem aber, dass er mit seinen Werken immer wieder Bestsellerniveau erreicht. Das ist für die herrschenden und vor allem meinungsbildenden Lobbys in Deutschland das unangenehmste. Es belegt, dass seine Bücher nicht nur den Zahn der Zeit treffen, sondern auf Resonanz mit der Meinung der Bürger geht, denn der Deutsche weiss sehr wohl, wann er belo-gen wird. Wir kennen uns nun viele Jahre, und Jan ist nicht nur mein Verleger, son-dern mit den Jahren auch ein guter Freund und treuer Weggefährte auf etlichen Reisen geworden, den ich aufgrund seiner Ehrlichkeit und seiner Authentizität überaus schätze.

Woran arbeiten Sie derzeit?

Meine Forschungsarbeit in Kairo steht momentan im Vordergrund und wird mich wohl nie ganz loslassen, dazu ist dieses Themengebiet und die vielen ungeklärten Fragen viel zu umfangreich. Im nächsten Jahr stehen noch zwei weitere Feldforschungen in Kairo und möglicherweise ein weiteres Buch auf dem Programm. Aktuell arbeite ich an einem Werk über die politische Situation in Europa und insbesondere in Deutschland. Über diverse Missstände berichtete ich bereits in meinem Zweiteiler „Banken, Brot und Bomben“, welcher gerade in der gegenwärtigen weltweiten Krisensituation aktueller denn je ist. Spätestens seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist ein gezieltes Konzept erkennbar, insbesondere Deutschland systematisch „umzuerziehen“. Es ist abenteuerlich, wenn man sieht, wie es gelingen konnte, ein Volk wie die Deutschen in nur zwei Generationen zu politischen Dummköpfen und Ja-Sagern zu degradieren. Allen voran unsere Amerika hörigen Berliner Volksvertreter. Heute sind wir doch nicht weniger Besatzungsland – verständlicherweise immer noch ohne irgendeinen Friedensvertrag – als vor sechzig Jahren. Soziale Armut, Arbeitslosigkeit, Einwanderungsproblematik, Kriminalität, Staatsverschuldung, Bildungsnotstand, Verblödung durch die Massenmedien, dramatischer sozialer Abstieg durch die Einführung des Euro − den die Deutschen gar nicht wollten − weltweite Kriegseinsätze für unsere amerikanischen Freunde usw.

All die Lügen in Politik, Religion und Geschichtsschreibung schreien zum Himmel. Und es ist eine bedrohliche Situation, in der sich unser Land heute befindet. In einer Londoner Zeitung stand einmal in den 1950er Jahren: „Die Zukunft Deutschlands, wahrscheinlich für den Rest des Jahrhunderts, wird von Außenstehenden entschieden werden, und das einzige Volk, das dies nicht weiß, sind die Deutschen.“ Das wird auch für die nächsten Jahrzehnte zutreffen, wenn sich in unserem Land nicht Entscheidendes verändert. Ich bin durch meine Arbeit und Veröffentlichungen in der vergangenen Jahren mit sehr interessanten Menschen zusammengetroffen, aus verschiedenen Freimaurer-Logen, aus der Finanzwelt, Wissenschaft, Forschung, aus dem Untergrund, Geheimdienst usw. Was ich da teilweise erfahren habe, insbesondere in Verbindung mit der Zukunft Europas und Deutschlands, bestätigt die Annahme, dass unsere „großen Freunde“ nicht immer die sind, als die sie sich ausgeben. Was wir 2008 wirtschaftlich erlebt haben, war nur das Vorspiel für das, was uns 2009 möglicherweise erwartet!