Interview mit Michael Morris

Erschienen im Kopp-Verlag 2011

Stefan Erdmann:
Herr Morris, Sie haben im April dieses Jahres ein äußerst bemerkenswertes Buch mit dem Titel „Was Sie nicht wissen sollen“ veröffentlicht. Darin behaupten Sie, dass die europäische und die amerikanische Wirtschaft gegen die Wand fahren werden. Noch ist das nicht passiert, und es sieht fast so aus, als ob das gegenwärtige System ewig weiter gehen könnte. Stehen Sie noch zu Ihrer Aussage?

Michael Morris:
Ja, natürlich. Es ist überhaupt keine Frage, dass die Weltwirtschaft zusammenbrechen wird − weil sie es muss! Die Frage ist nur, wann?

Stefan Erdmann:
Aber wieso sind Sie sich da so sicher? Die deutsche Wirtschaft zieht doch angeblich sogar wieder an, an den Börsen geht es bergauf, Griechenland wird gerettet, und alles wird wieder gut, oder etwa nicht?

Michael Morris:
Ja, das wäre schön, kann so aber nicht funktionieren. All das Gerede vom Aufschwung ist nur ein plumper Versuch, die Massen ruhig zu stellen. Die Zahlen und Statistiken sind sehr einseitig zum Wohle der Auftraggeber gestaltet und haben keinerlei Aussagekraft. Das Wirtschaftsvolumen wächst nur, weil immer mehr Geld in den Markt gepumpt wird. Gleichzeitig ist dieses Geld aber dank hoher Inflation immer weniger wert. Auf dem Papier stehen also höhere Umsätze, aber die sind deswegen nicht mehr wert. Es ist ein Null-Summen-Spiel. Wobei die unteren Einkommensschichten rapide verlieren, während die oberen gewinnen. Da findet eine gewaltige Umverteilung statt. Sobald die Masse der Menschen das verstanden hat, wird es brenzlig.

Stefan Erdmann:
Und warum tun unsere Politiker Ihrer Meinung nach nichts dagegen?

Michael Morris:
Weil sie zum größten Teil keine Ahnung haben. Im Grunde versuchen alle Politiker zur Zeit den Kollaps der Weltwirtschaft und die dadurch drohenden Unruhen hinauszuzögern, damit das Horrorszenario nicht in ihrer Amtszeit, sondern erst in der nächsten Legislaturperiode stattfindet.
Ganz spannend finde ich hierzu den aktuellen Bericht eines Polizei-Kommissars aus Berlin, der als Sicherheitsbeamter im Bundestag tätig ist und daher täglich mit den Parlamentariern zusammenkommt. Er hat bei einem befreundeten Bauunternehmer vor wenigen Wochen ein Haus im Chiemgau in Auftrag gegeben, dass dieser ganz schnell bauen muss! Auf Nachfragen erklärte er, dass bald alles zusammenbrechen wird, die Rentenkassen leer sind, Griechenland pleite und nicht mehr zu retten ist, und dass die Bundespolitiker das wüssten, es jedoch dem Volke nicht mitteilen würden. Das ist Stand 6. Juli 2011, also ganz frisch! Die Politik weiß, dass das nicht gut gehen kann, was sie da tut, aber genau verstehen sie es nicht. Hauptsache, sie behalten ihre Privilegien und ihre satten Gehälter. Tatsächlich ist es schwierig, die gegenwärtige Lage realistisch einzuschätzen, wenn man keine Ahnung von Wirtschaft, von Geld und Gold, von Banken und von den Börsen hat. Sehen Sie sich doch an, wer Deutschland leitet. Wo kommen Kanzlerin und Vizekanzler her? Was genau sollte diese dazu qualifizieren, eine Wirtschaftsnation zu leiten? Sehen Sie sich die Spitzen der EU an. Da weiß man doch nicht, ob man lachen oder weinen soll! Eine solche Mannschaft kann vielleicht einen Kegelverein leiten, aber doch nicht ganz Europa. Das muss daneben gehen. Die verstehen nicht, dass wir an einem Punkt sind, an dem die Wirtschaft zusammen brechen muss!

Stefan Erdmann:
Sie behaupten, die Wirtschaft müsse zusammenbrechen? Warum? Können Sie uns das genauer erklären?

Michael Morris:
Unser Wirtschaftssystem ist auf permanentes Wachstum aufgebaut, aber unendliches Wachstum kann es auf einem endlichen Planeten nicht geben. Das System ist so gestaltet, dass die Wirtschaft nur wachsen kann, indem Personen, Firmen und Staaten sich verschulden. Durch diese Aufnahme von Schulden wird neues Geld erzeugt, Geld das zuvor nicht existierte – das nennt man dann „Geldschöpfung.“ Das Geld, das als Kredit vergeben wird, wird von den Banken quasi aus dem Nichts heraus erfunden. Dieses Geld existiert nicht wirklich, es ist nicht physisch vorhanden, sondern existiert nur auf dem Papier. Zu Beginn eines neuen Wirtschaftskreislaufes kurbelt dieses zusätzliche Geld den Markt an. Alle ziehen ihre Spendierhosen an, es wird gekauft und investiert, was das Zeug hält. Dann kommt der Punkt, an dem die Menschen übermütig werden, Immobilien-, Rohstoff- und Verbraucherpreise steigen, Blasen entstehen; immer mehr Geld wird von den Banken geschöpft und gegen Zinsen und Zinseszinsen an die gutgelaunten Konsumenten verliehen. Durch die steigende Geldmenge wird das Geld wertloser, es kommt zur Inflation. Irgendwann steigen die Preise stärker als die Einkommen, dann können die Menschen sich wieder weniger leisten, die Wirtschaft gerät ins Stocken. Gleichzeitig sind die Schulden so hoch geworden, dass die Zinslast die Menschen, die Kommunen und ganze Staaten erdrückt. Sie können ihre Kredite nicht mehr bedienen, dann werden sie gezwungen, ihr Tafelsilber zu verscherbeln, um zumindest einen Teil der Schulden zu begleichen. Irgendwann bricht das Ganze zusammen, weil nichts mehr zu holen ist.

Stefan Erdmann:
Das ist der Punkt an dem Griechenland jetzt ist?

Michael Morris:
Genau. Wobei Griechenland an dem ganzen Schlamassel wenig Schuld hat. Die Griechen hatten keine Chance. Sie mussten in der Euro-Zone untergehen. Das war von vorn herein absehbar.

Stefan Erdmann:
Wie meinen Sie das? Wieso war das von vorn herein absehbar?

Michael Morris:
Deutschland ist sehr stolz darauf, dass es so viele hochwertige Güter exportiert. Das ist toll, und für die anderen Länder solange kein Problem, solange sie eine eigene Währung haben. Dann können sie auf deutsche Waren etwa Zölle erheben, und so sicherstellen, dass zumindest ein Teil des Geldes im eigenen Land bleibt, und nicht alles nach Deutschland abfließt. Solange Griechenland eine eigene Währung hatte, waren bestimmte griechische Produkte gegen die deutschen konkurrenzfähig. Sie waren vielleicht nicht ganz so hochwertig, aber sie waren günstiger, als die deutschen Güter auf die Zoll anfiel. Griechenland konnte auch den Wechselkurs zur DM beeinflussen. Es war als Urlaubsland attraktiv, weil es verhältnismäßig günstig war. Dann fielen die einzelnen Währungen und die Zölle weg. Damit konnten griechische Produkte mit deutschen nicht mehr konkurrieren, das ganze Geld floss ins Ausland, die griechische Wirtschaft erlahmte völlig, es kam zu Entlassungen, die Steuereinnahmen sanken, daher nahm die Regierung immer mehr Kredite auf, die sie aber natürlich nicht zurückzahlen kann – wie auch, woher sollte sie das Geld nehmen? Natürlich können sie neue Kredite aufnehmen, also mehr Schulden machen, um die Zinsen auf die alten Schulden zu bezahlen. Aber das ist krank.

Stefan Erdmann:
Das heißt, dass das System für Deutschland besser war als für die Griechen?

Michael Morris:
Nein, nicht für die Deutschen, sondern für die deutschen Banken. Für die war es ein tolles Geschäft. Die müssen die Schulden der Griechen nämlich nicht abschreiben, weil sie angeblich „System-relevant“ sind. Das bedeutet im Klartext, dass sie so viel Macht haben, dass sie tun und lassen können, was sie wollen. Der deutsche Staat muss nun den am Boden liegenden, völlig ausgebluteten Griechen helfen, damit die Banken bloß keine Zahlungsausfälle haben. Gleichzeitig stützt der Staat die Banken mit Geld und mit steuerlichen Vorteilen. Da der Staat die vielen Milliarden dafür aber nicht hat, muss er sie wieder als Kredit bei genau denselben Banken aufnehmen. Dieses Geld, für das wir alle haften, wird dann nach Griechenland geschickt, damit die mit unserem Geld ihre Schulden bei den deutschen Banken begleichen können. Dieses Spiel ist so absurd, dass es kaum zu glauben ist, dass die Banken damit durchkommen. Das tun sie aber, und das schon seit hunderten von Jahren. Und seit die Banken es im Jahre 1914 geschafft haben, das Geld vom Gold zu trennen − seit unser Geld also nicht mehr durch wahre Werte gedeckt ist −, können die Banken mit uns allen machen, was sie wollen – und fast niemand scheint es zu begreifen.

Stefan Erdmann:
Der Rettungsschirm kommt also nicht den Griechen zugute?

Michael Morris:
Nein, natürlich nicht. Im Prinzip kommt im herrschenden Schuldgeld-System immer alles nur den Banken zugute, und all denen, die mit den Banken eng zusammenarbeiten. Es läuft immer wieder nach dem gleichen Schema ab, egal ob in Griechenland jetzt, oder in Argentinien in den 1990ern. Dafür gibt es so viele Beispiele, vor allem in Afrika und in Südamerika. Man zwingt ein Volk in immense Schulden, bis alle kein Geld mehr haben. Dann zwingt man den Staat dazu, die Ausgaben bei den Sozialleistungen und Gehältern zu kürzen und gleichzeitig die Steuern zu erhöhen. Das bedeutet für die Bevölkerung: Geringere Einnahmen bei höheren Ausgaben. Das kann natürlich nicht lange gut gehen. Es ist für die Banken ein bombensicheres Geschäft! Wenn das Land dann zusammengebrochen ist, teilen sich die Geier die Filetstücke auf und lassen dem Volk den wertlosen Rest. Dann gibt es eine Währungsreform, die Bevölkerung muss sich wieder abquälen und alles von vorne aufbauen, wozu sie dann natürlich wieder Kredite bei den Banken aufnehmen muss. Man wirft der Meute wieder ein wenig Fleisch hin, um sie zu ködern. Die schnappen gierig danach, man erzählt ihnen, dass dieses Mal alles besser wird. Aber die Wahrheit ist, dass es nicht besser werden kann, weil dieses System des wertlosen Geldes − das von Bankern erfunden wird − im wahrsten Sinne des Wortes ein Teufelskreis ist.

Stefan Erdmann:
Das klingt fast so, als ob hinter all dem ein Plan oder bösartige Berechnung stecken würde?

Michael Morris:
Hinter all dem steckt ohne Zweifel ein Plan. Er ist so simpel wie genial, und funktioniert seit 1694, seit der Gründung der Bank of England als privater Notenbank, ganz hervorragend. In regelmäßigen Abständen, meist alle zwei bis drei Generationen, muss alles zusammenbrechen, weil die Schuldenlast durch den Zinseszins exponential steigt und irgendwann einfach förmlich explodiert. An diesem Punkt stehen wir jetzt. Wir sind kurz vor der Explosion. Mehrere europäische Länder sind bereits seit Jahren zahlungsunfähig und werden künstlich am Leben erhalten, was alles nur noch schlimmer macht, weil die Menschen immer tiefer in die Armut getrieben werden. Die USA sind ab Anfang August endgültig zahlungsunfähig, es sei denn, dass die zwei Parteien sich im letzten Moment einigen und die gesetzlich festgelegte Schuldenobergrenze erneut hochschrauben, was dem Land aber nicht mehr als bestenfalls ein weiteres Jahr bringen würde. Doch davor wird vermutlich die EU kollabieren, was die US-Wirtschaft mit in den Abgrund reißen dürfte. Es ist schwer zu sagen, wer zuerst fällt, denn beide können sich kaum mehr am Leben erhalten.

Stefan Erdmann:
Nun, wenn es einen Plan gibt, dann fragt man sich natürlich, wer dahinter steckt. In Ihrem Buch behaupten Sie, dass es einige wenige Familien sind, die die gesamte westliche Welt regieren. Sie nennen auch deren Namen. Wie muss man sich das vorstellen? Mir fällt diese Vorstellung tatsächlich nicht leicht. Wie machen die das und warum wissen wir nichts davon?

Michael Morris:
Ja, damit tun sich viele Menschen schwer. Genau deshalb funktioniert das System auch so perfekt. Die meisten Menschen tun die Tatsache, dass einigen Wenigen alles gehört, einfach als „Verschwörungstheorie“ ab und sagen: „Das ist doch gar nicht möglich“ – einfach nur, weil es ihre Vorstellungskraft sprengt. Tatsächlich ist es aber so, dass einige wenige Familien nahezu alles besitzen − alle Banken, alle großen Konzerne, alle wichtigen Medien. Sie haben Beteiligungen an allen großen Investmentfirmen und Vermögensverwaltungen, was teils sehr verschachtelt und schwer zu durchschauen ist, was ich aber in meinem Buch nachgewiesen habe – etwa mit den Rothschild-Firmen Blackstone und Blackrock, die praktisch an allen deutschen Groß-Unternehmen beteiligt sind.
Familien wie diese haben ihre verlängerten Arme, ihre „Soldaten“, in den meisten Vorständen und Aufsichtsräten sitzen. Sie vergeben über ihre Stiftungen fast alle Gelder für die Forschung und bestimmen somit, woran geforscht wird und in welche Richtung die Ergebnisse gehen. Der Climatgate-Schwindel ist ein typisches Beispiel dafür. Es ist bewiesen, dass die globale Erderwärmung ein riesiger Schwindel ist und alle Daten, die in die Richtung Erwärmung zeigten, gefälscht waren. Es gilt als erwiesen, dass die Temperaturen global konstant sinken. Aber mit der angeblichen Erwärmung lässt sich viel Geld verdienen, daher wird in den Medien weiter vom bösen CO2 und von der Erderwärmung berichtet. Solche Dinge werden ganz oben erdacht, und dann wird die genaue Ausführung solcher Aktionen in den einzelnen untergeordneten Gremien weiter entwickelt. Es handelt sich um ein streng hierarchisches System, das alles durchzieht. Ganz oben stehen im Grunde eine Hand voll Familien, deren Macht und Reichtum für den einfachen Menschen nicht vorstellbar ist. Darunter gibt es eine zweite Reihe und eine dritte. Alles in allem sind es vielleicht 200 Familien, die in Organisationen wie dem CFR, der Trilateralen Kommission, dem Club of Rome, den Bilderbergern und anderen organisiert sind. Über diese Gremien steuern sie die Politik, die sogenannte Wissenschaft und die Presse. Ins Detail zu gehen würde den Rahmen dieses Interviews sprengen, aber ich erkläre das alles ganz ausführlich im Buch.

Stefan Erdmann:
Das ist richtig. Sie gehen dort sehr ins Detail – und es bleibt dennoch verständlich! Ich muss zugeben, dass Ihr Buch das erste für mich war, das den großen Zusammenhang zwischen Wirtschaft, Geld, Gold, den großen Organisationen wie dem IWF und der BIZ und den Medien einfach verständlich macht. Sie gehen aber noch weiter und bringen auch Themen wie Chemtrails und den vermeintlichen Kampf gegen den Terror in Beziehung dazu. Ist das nicht etwas gewagt?

Michael Morris:
Nein, es hängt alles zusammen…

Stefan Erdmann:
Nun, dann stelle ich doch rasch meine letzte Frage: Wenn alles so verfahren, und der große Crash unausweichlich ist, was können wir dann noch tun? Gibt es eine Lösung oder irgendeine Art von Ausweg, oder müssen wir uns auf finstere Zeiten einstellen und Lebensmittel horten?

Michael Morris:
Ja, natürlich gibt es einen Ausweg! Wir müssen den bisherigen Kreislauf einfach durchbrechen. Das läuft vor allem über Bildung und Aufklärung, und dazu versuchen wir beide ja gerade beizutragen. Zum Glück sind wir da nicht die Einzigen. In den letzten Jahren kommt die Wahrheit über die Manipulation der Menschheit an immer mehr Stellen ans Tageslicht. Wir scheinen tatsächlich langsam aus einer Art Dämmerzustand zu erwachen und uns zu emanzipieren. Man könnte sagen, dass wir langsam von der Pubertät ins Erwachsenenalter kommen. Wichtig wird es sein, dass wir den kommenden Crash als eine Chance zur Veränderung wahrnehmen und nicht wieder in alte Gewohnheiten verfallen − nicht wieder in Angst und Wut, die wieder nur zu Krieg und Elend führen. Die Zeit des Übergangs könnte jedoch hart werden, da müssen wir uns nichts vormachen. Einige Lebensmittel im Schrank zu haben, oder sich sonst irgendwie für Eventualitäten zu rüsten, kann auf jeden Fall nicht schaden. So sollte jeder, der die Möglichkeit dazu hat, zumindest ein wenig Gold und Silber haben, um damit einen Teil seines Vermögens abzusichern. Das wird vor allem für den Übergang wichtig, denn der könnte holprig sein. Tatsächlich wird im Moment aber hinter den Kulissen an vielen Orten gleichzeitig von einflussreichen Persönlichkeiten an einem neuen System gearbeitet. Dieses neue System soll gerechter sein und ein friedliches Miteinander fördern. Dazu müssen sowohl das Schuldgeld, als auch der Zins abgeschafft werden, was einigen Herrschaften nicht gefallen dürfte, was aber längst überfällig ist. Es könnte vielleicht über ein bedingungsloses Grundeinkommen laufen. Viel mehr kann ich an der Stelle noch nicht sagen, weil all das gerade erst im Entstehen ist. Aber es tut sich was! Es wird sich alles gewaltig verändern in den nächsten Jahren, das kann ich versprechen. Und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass es besser wird, und wir einen Quantensprung im menschlichen Bewusstsein erleben werden, der für alle Beteiligten Früchte tragen wird. Denn das ist prinzipiell möglich! Aber natürlich müssen wir alle anpacken und Verantwortung übernehmen.

Stefan Erdmann:
Ich danke für das Gespräch!

© Kopp-Verlag 2011

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