Personalausweis von Martin Bormann aus dem Jahre 1961 aufgetaucht

Erschienen im Kopp-Verlag Online, Sommer 2011

Laut Geschichtsschreibung starb Martin Bormann 1945 in Berlin und sein Leichnam wurde 1972 bei Grabungsarbeiten dort gefunden. Doch im Februar 2011 hatten zwei deutsche Autoren den paraguayischen Personalausweis von Martin Bormann in Händen und haben diesen nun veröffentlicht.

Glauben wir der offiziellen Geschichtsschreibung, dann ist Martin Bormann 1945 in Berlin durch Suizid gestorben. Bormann gehörte zur „letzten Bastion“ im Berliner Bunker. Ab Anfang Mai 1945 verlor sich jedoch seine Spur, ein Leichnam wurde nicht gefunden und es entstanden viele Gerüchte um seinen Verbleib. Im Jahre 1946 wurde er bei den Nürnberger Prozessen „in Abwesenheit“ zum Tode verurteilt und 1954 dann auch amtlich für tot erklärt.
Als die Post 1972 in der Nähe des Lehrter Bahnhofes in Berlin Erdkabelarbeiten durchführte, wurde dann wie durch Zufall sein Leichnam gefunden − zusammen mit einem anderen Toten, bei dem es sich vermutlich um Hitlers Leibarzt Ludwig Strumpfegger handelte. Für Bormanns Skelett wurde die Identität 1998 durch eine DNS-Analyse am von Wolfgang Eisenmenger geleiteten Institut für Rechtsmedizin der Universität München endgültig bewiesen. An beiden Schädeln wurden zwischen den Zähnen Glassplitter von Blausäureampullen gefunden.

Auf den ersten Blick schien der Fall Bormann also geklärt. Aber war er das wirklich?
Es wäre nicht das erste Mal, dass ein wissenschaftliches Gutachten, auch wenn es aus „renommiertem“ Hause stammt, auch wirklich der Wahrheit entspricht. Im Falle Martin Bormanns schien von Anfang an etwas nicht zu stimmen, denn auch Familienangehörige von Martin Bormann waren skeptisch, was das Gutachten anbetraf. So erklärte zum Beispiel Bormanns ältester Sohn, Adolf Martin Bormann, es habe für ihn und seine Brüder mehrere Gründe gegeben, am Tod ihres Vaters zu zweifeln.

Sollte der aufgefundene Leichnam jedoch tatsächlich der von Bormann gewesen sein, so muss man sich folgende Frage stellen: Warum gibt es in Argentinien und auch in Paraguay mehrere Geheimdienstakten über Martin Bormann − die bis heute unter Verschluss stehen! −, wenn er doch niemals dort war? Und wieso gibt es Zeugenaussagen von Personen mit teilweise militärischem Rang, die behaupten, ihn nach 1945 in Südamerika persönlich getroffen zu haben? Es gibt zudem unzählige Zeitungsartikel, Bücher und offizielle Meldungen, die sich mit einem nach dem Krieg lebenden Bormann beschäftigen, sogar Artikel von Simon Wiesenthal.

Konnten sich diese Leute alle irren oder handelte es sich bei dem Bormann-Gutachten um ein Gefälligkeitsgutachten? War es für die internationalen Geheimdienste besser, dass Martin Bormann offiziell 1945 in Berlin ums Leben kam? Hinsichtlich des DNS-Gutachtens gibt es in jedem Fall skeptische Stimmen unter Wissenschaftlern, wie in dem neuen Enthüllungswerk „Hitler überlebte in Argentinien“ von Jan van Helsing und Abel Basti nachzulesen ist.

Vorstellbar ist, dass Martin Bormann – die „graue Eminenz“ und neben Hitler der mächtigste Mann des Deutschen Reiches − im Hintergrund einen „Plan B“ ausgearbeitet und strategisch durchgeführt haben könnte, demzufolge viele führende Nationalsozialisten nebst Adolf Hitler und Eva Braun im Falle einer Niederlage in Südamerika eine sichere Zuflucht finden sollten. Wie die im oben genannten Buch veröffentlichten FBI-Akten belegen, begannen die Vorbereitungen zu diesem Notplan bereits 1943. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden nachweislich unvorstellbar hohe Geldsummen nach Argentinien transferiert.

Sensationsmeldung im Februar 2011!

Im Jahr 2011 ging dann eine Sensationsmeldung um die Welt. Ein belgischer Kollaborateur sagte, Martin Bormann habe nach dem Krieg als Geistlicher getarnt in Paraguay und Bolivien gelebt und er habe ihn vier Mal persönlich getroffen. Diese Erklärung gab der Mann namens Paul van Aerschodt bei einem Interview mit der belgischen Tageszeitung Dernière Heure ab.

Paul van Aerschodt wurde 1946 in Belgien in Abwesenheit zum Tode verurteilt, deshalb lebte der heute 88-jährige unter dem falschen Namen Pablo Simons in San Sebastián (Spanien), wo er von dem belgischen Journalisten Gilbert Dupont jetzt aufgespürt wurde. Paul van Aerschodt sagte aus, dass er sich „bis 1950 vier Mal“ mit Martin Bormann in La Paz (Bolivien) getroffen habe, wo dieser 1947 Zuflucht gefunden hatte, „dank eines Visums, das er innerhalb weniger Tage durch den Einsatz des Claretinerpaters Monseñor Antezana bekommen hatte. Bormann kam aus Paraguay. Er bereitete mit etwa zwanzig Offizieren einen Staatsstreich vor, um Perón in Argentinien zu stürzen“, erzählte van Aerschodt. „Unter dem Namen Agustín von Lembach gab er sich als Geistlicher aus und trug eine schwarze Kutte, was ihm Vergnügen bereitete“, fügte er hinzu. Kritiker behaupteten sofort, dass van Aerschodt bereits ein alter Mann und wahrscheinlich schon senil sei, und vor allem auch keine Belege für diese ungeheuerliche Behauptung vorlegen könne.

Diese Beweise fanden nun die deutschen Autoren Jan van Helsing und Stefan Erdmann bei ihren Nachforschungen zum Überleben Hitlers im Februar 2011 in Asunción, der Hauptstadt Paraguays − vier Wochen, nachdem die Sensationsmeldung Paul van Aerschodts um die Welt ging!

Am 23.2.2011 wurden Jan van Helsing und Stefan Erdmann zwei Dokumente aus dem Polizeiarchiv in Asunción vorgelegt:

1. Die Einbürgerungsurkunde Josef Mengeles, und
2. der Ausweis von Agustín von Lembach − ausgestellt im Jahre 1961!

Bemerkenswert ist vor allem, dass nicht nur die Angabe des Namens, sondern auch die Berufsbezeichnung in dem inzwischen ungültig gemachten Ausweis mit den Aussagen van Aerschodts übereinstimmen. Dadurch erhalten dessen Aussagen ein ganz anderes Gewicht, und auch die vielen Hinweise, die man über Jahrzehnte hinweg immer wieder über Martin Bormanns angebliches Leben und Wirken in Südamerika lesen konnte.

Auch die Namen Eliezer Goldstein, Ricardo Bauer und Augustin von Lange wurden von Geheimdiensten in Südamerika mit Martin Bormann in Verbindung gebracht. Bormann soll nicht nur der Mann der „tausend Gesichter“ gewesen sein, er war auch der Mann der vielen Identitäten, wie das auch bei Undercover-Agenten, die durch ihren jeweiligen Geheimdienst geschützt werden, nicht anders ist. Bei Bormann scheint es sich ebenso verhalten zu haben, denn wenn ihm die Flucht nach Südamerika gelungen war, so ist davon auszugehen, dass die internationalen Geheimdienste darüber eingeweiht waren und bis heute schweigen − ebenso wie das im Fall Adolf Hitlers und Eva Brauns gewesen sein kann.

Das behauptet auch Abel Basti, der Co-Autor des Buches „Hitler überlebte in Argentinien“, der die Ansicht vertritt, dass der 1971 in Paraguay an Krebs verstorbene Bormann nach Berlin verbracht wurde, wo man ihn dann 1972 „zufällig“ fand. Zu dieser These kommt er vor allem deshalb, da dem Leichnam Partikel roter Erde anhafteten, die es in Berlin nicht gibt – in Paraguay hingegen schon!

Im neuen Buch von Jan van Helsing und Abel Basti kommen nicht nur mehrere Augenzeugen zu Wort, die Bormann persönlich getroffen haben wollen – unter anderem der argentinische Polizeikommissar Jorge Colotto, der auch fünf Jahre lang Mitglied der Leibgarde von Präsident Perón war −, sondern auch 23 Zeugen, die namentlich genannt werden, die Adolf Hitler nach 1945 in Südamerika gesehen haben wollen.

Der nun aufgetauchte Ausweis zwingt die Historiker in eine neue Diskussion!

© Kopp-Verlag 2011